Allgemeines zum Thema Wasserfilter
Wasserfilter für den Heimbereich
Eine zuverlässige und bequeme Lösung ist die Optimierung von Leitungswasser direkt an der “Quelle”, nämlich in der Küche. Hochwertige Wasserfilter entnehmen viele unerwünschte Stoffe und liefern wohlschmeckendes, frisches Wasser für einen ganzen Haushalt zum Trinken, Kochen und dazu noch für die Versorgung der Haustiere und Pflanzen.
Aufgrund der steigenden Nachfrage, ist das Angebot an Wasserfiltersystemen für den Heimbereich so vielfältig, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Zahlreiche Hersteller bieten unterschiedliche Systeme und verschiedenen Technologien in allen Preisklassen an.
Natürlich behauptet jeder Anbieter, er hätte die besten Wasserfilter. Das ist verständlich und stimmt vielleicht sogar aus einer bestimmten Perspektive.
Bei einem Wasserfilter spielen viele Merkmale eine Rolle und möglicherweise ist ein Produkt bei einem Aspekt tatsächlich “das Beste”.
In der Praxis entscheidend ist jedoch das Gleichgewicht aller Merkmale, also die Beachtung von Leistungsfähigkeit, Nutzen, Kosten, Komfort, Naturnähe, Service und mehr.
Wir wollen damit sagen: Ein Filtersystem ist nicht unbedingt besser, weil es teurer ist, eine kompliziertere Technologie nutzt oder die Werbung größere “Wunder” verspricht.
Es gibt nämlich leider keine “Wunder” und jedes Produkt ist in bestimmter Hinsicht ein Kompromiss.
Jeder muss selbst entscheiden, was ihm persönlich wichtig ist, und um diese Entscheidung treffen zu können benötigt man in erster Linie objektive Informationen.
Wir empfehlen Wasserfilter mit einer leicht verständlichen Technologie, die vor allem die unerwünschten Stoffe entnehmen und auf naturgemäße Weise eine „feine“ Wasserstruktur bewirken. Mehr nicht.
Diese Wasseroptimierungs-Systeme belassen das Wasser im ursprünglichen Mineralien-Gleichgewicht, sind einfach zu installieren, relativ günstig und funktionieren natürlich ohne Strom. Je naturnäher die Optimierung desto besser.
Ganz unseriös ist es, wenn behauptet wird, dass die Wasserqualität mit einem Micro-Siemens-Messgerät gemessen oder mit zwei Elektroden im Wasser gezeigt werden kann. Ein Micro-Siemens-Messgerät misst nur die Leitfähigkeit von Wasser und bei den Elektroden kommen die dunklen Flocken nicht vom Wasser, sondern von den Elektroden selbst. Informationen darüber sind im Internet zu finden oder bei den Verbraucherschutzverbänden.
- Partikel und Schwebeteile
- Asbestfasern
- Bakterien
- Parasiten z.B. Giardien
- Organische Verbindungen
- Pestizide und Pestizidrückstände
- Medikamentenrückstände
- Blei und Kupfer
- Chlor- und Chlorabbauprodukte
Aktivkohle als Filtermedium
Als Filtermedium bietet sich vor allem Aktivkohle an, dessen Filtervermögen sehr breit und wissenschaftlich gut gesichert ist. Aktivkohle wird bereits seit Jahrtausenden genutzt, um unerwünschte Stoffe aus Wasser zu entnehmen. Filter mit Aktivkohle werden in Wasserwerken, in Industrie- und Gewerbebetrieben, sowie in zahlreichen Haushalten weltweit eingesetzt.
Was ist ein Aktivkohle-Blockfilter und wie funktioniert er?
Aktivkohle besteht aus einem unregelmäßig angeordneten Kristallgitter von Kohlenstoffatomen. Diese wahllos verschobenen Gitterebenen haben sehr poröse Strukturen und damit große innere Oberflächen. Aktivkohle ist bis heute das Material mit den stärksten adsorptiven Eigenschaften sowie der größten inneren adsorptiv wirksamen Oberfläche, das je gefunden wurde. Die Poren sind wie bei einem Schwamm untereinander verbunden (offenporig).
Aktivkohle für Wasserfilter kann aus verkokten Schalen der Kokosnuss oder von bestimmten Harthölzern, sowie aus Steinkohle hergestellt werden. (Verkoken nennt man ein Verfahren, bei dem ein stark kohlenstoffhaltiger Brennstoff unter Sauerstoffabschluss mit Wärme behandelt wird.)
Diese Kohle wird mit verschiedenen Verfahren aktiviert (beispielsweise in speziellen Öfen mit über 800 °C heißem Wasserdampf), um die Poren zu öffnen. Die fertige Aktivkohle liegt dann in Form von Granulat oder als Pulver vor und kann in einem Filterelement eingesetzt werden.
Um die Leistungsfähigkeit deutlich zu steigern, wurden feste Filterelemente entwickelt. Bei diesen wird feinstes AktivkohlePulver mit speziellem Bindemittel und teilweise weiteren Zusätzen zu einem festen „Block“ geformt. Daher stammt auch die Bezeichnung „Blockfilter“.
Der Vorteil liegt darin, dass das Wasser nicht nur um das Aktivkohle-Granulat herumfließt, sondern durch die feinen Kanäle im Inneren des Aktivkohle-Blockfilters geleitet wird und so optimal mit der riesigen Oberflächenstruktur in engsten Kontakt kommt.
Weit verbreitet zur Herstellung von Blockfiltern ist das „Extrudieren“, bei dem die Komponenten zusammen erhitzt werden und dann der flüssige „Brei“ in die gewünschte Form gebracht wird – grob vergleichbar mit der Herstellung von Nudeln.
Eine Alternative dazu ist das „Sintern“, bei dem die Komponenten in Formen gefüllt und im Ofen gebacken werden – grob vergleichbar mit der Herstellung von Brot. Sintern ist aufwendiger in der Fertigung, bietet jedoch verschiedene Vorteile. Beispielsweise kann der Anteil an Bindemittel geringer und damit der Anteil an Filtermedien (Aktivkohle) zugunsten besserer Filtereigenschaften höher sein. Außerdem lässt sich die Gleichmäßigkeit des Filterblocks zuverlässiger steuern, was wesentlich zur Zuverlässigkeit und Qualität beiträgt.
Bei einem Aktivkohle-Blockfilter ergänzen sich drei unterschiedliche Prinzipien in ihrer Wirkung:
1. Die mechanische Wirkung
Aktivkohle-Blockfilter halten wie ein Sieb alle Partikel zurück, die größer als ihre Poren sind.
Diese mechanische Wirkung filtert beispielsweise: Bakterien, Kryptosporidien (einzellige Parasiten), Giardien (Dünndarm-Parasiten), Schwebeteile und Sand, Rostpartikel, Asbestfasern, Mikroplastik, usw.
Um eine noch feinere und zuverlässigere Partikelfilterung zu erreichen, als es mit reinen Aktivkohlefiltern möglich wäre, nutzen manche Filtereinsätze zusätzlich eine zweite Filterstufe in Form einer Hohlfaser-Membran.
2. Die katalytische Wirkung
Bestimmte Stoffe, die kleiner als die Poren des Filters sind, kann Aktivkohle mit seiner katalytischen Wirkung umwandeln. Diese Stoffe liegen anschließend nicht mehr in ihrer ursprüng- lichen Form vor. Durch die katalytische Wirkung wird zum Beispiel der unangenehme Geschmack von gechlortem Wasser beseitigt.
Aktivkohle ist hinsichtlich der katalytischen Wirkung sehr leistungsfähig, da sie sich dabei nur wenig verbraucht. Mit der katalytischen Wirkung werden dem Wasser beispielsweise Chlor, CKWs, FCKWs entnommen.
3. Die adsorptive Wirkung
Bestimmte Stoffe, die kleiner als die Poren des Filters sind, kann Aktivkohle mit seiner adsorptiven Wirkung aufnehmen. Bei der Adsorption lagern sich die Stoffe an der Aktivkohle an und bleiben haften. Die Kräfte, die diese Anhaftung verursachen sind keine chemische Bindungen, sondern Van-der- Waals-Kräfte, die ähnlich wie Magnetkräfte auf verschiedene Stoffe wirken. Aktivkohle hat die größte Adsorptionskraft aller bekannten Stoffe und eignet sich deshalb besonders gut als Filtermedium.
Van-der-Waals-Kräfte sind zwar sehr stark, wirken allerdings nur bei sehr geringem Abstand. Maßgeblich für die adsorptive Wirkung ist deshalb die Nähe zur Kontaktfläche, sowie die Geschwindigkeit, mit der das Wasser daran vorbeifließt.
Je feiner ein Aktivkohlefilter ist und je langsamer das Wasser durch ihn hindurchfliesst, umso besser ist die adsorptive Filterung. Hier kommt ein Vorteil von Blockfiltern zum Tragen, denn diese besitzen vergleichsweise besonders feine Poren und bremsen den Wasserdurchfluss.
Mit seiner adsorptiven Wirkung kann ein Aktivkohlefilter organische Stoffe (Kohlenstoff-Verbindungen) und einige weitere Stoffe binden, die im Wasser für den menschlichen Genuss unerwünscht sind, beispielsweise: Blei, Kupfer, Pestizide, Herbizide, Fungizide, Hormonrückstände, Medikamentenrückstände, geruchs- und geschmacksstörende Stoffe.